Bericht 23: 4. November 2006
Australien II- die Ostküste Der grüne Streifen
9. – 26. Oktober 2006 |
Eindrücke / Geschichtliches / Hintergründiges …
- In Australien scheinen sie die Geschwindigkeitskamera auch zu kennen. Vielleicht aber doch nicht alle: Es steht vor JEDER Kamera eine Tafel, dass die Geschwindigkeit gemessen wird. So weiss es wirklich jeder.
- Ein Nationalsport der Australier ist def. das Barbecue. Es ist kein Ort zu abgelegen, um nicht an einen solchen Grill zu gelangen, welcher auch meistens gratis benutzt werden kann. (Und das Fleisch/Seafood ist sensationell günstig!)
- In den verschiedenen Bundesstaaten werden unterschiedliche Dialekte gesprochen. Manchmal so ungewohnt, dass man 3x nachfragen muss, um den anderen überhaupt zu verstehen…
- Zur Flagge. Oben links der „stolze“ Einfluss von der Queen. Unten hat es einen grösseren Stern mit 7 Zacken, welche jeder einen Bundesstaat darstellt (Western Australia, Northern Territory, South Australia, Queensland, New South Wales, Victoria, Tasmania). Die 5 Sterne rechts stellen den „Südstern“ dar, welchen man in der Nacht sehen kann. Wobei es ist zu sagen, dass man von blossem Auge nur die 4 grossen Sterne (je mit 7 Zacken) erkennen kann- der kleinere mit 5 Zacken ist nur mit Teleskop zu sehen!
Die nächsten Feriengäste… (9./10. Oktober 2006)
Lange haben wir uns auf sie gefreut und dann waren sie da: Jeannine und Gianni. Gemeinsam wollten wir den nächsten Teil unseres „happytrails“ in Angriff nehmen und zwar die Ostküste. Die ersten Eindrücke Australiens sammelten die beiden bereits an der Westküste, wo sie die Woche zuvor verbrachten.
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Nachdem wir bis spät in die Nacht noch reden „mussten“ (sie kamen übrigens um 1.00 Uhr in der Nacht an…) bezogen sie am nächsten Morgen ihren Campervan und los konnte es gehen. Wir fuhren direkt los in den Regenwald, wo wir am Abend unseren 1. Barbecue machen konnten. Etwa 1.4 kg Fleisch für 3 Personen…
Am folgenden Tag fuhren wir den waterfal circuit, welcher aber nicht sehr speziell war, weil irgendwie das Wasser fehlte. Eindrücklich hingegen war der „Cathedral Fig“, ein mit Lianen und Ästen verhangener Riesenbaum. Es kam einem ein bisschen vor wie im Film „Lord of the Rings“. Für die Nacht fanden wir einen schönen Platz am Meer, von wo man sogar das Rauschen hören konnte.
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Whitsunday Island (11.-13. Oktober 2006)
Nach einer langen Fahrt kamen wir am Airlie Beach an, ein sehr touristischer Ort welcher von den bekannten Inseln lebt. Wir wollten uns natürlich die schneeweissen Strände am türkis Wasser nicht entgehen lassen. Nach einigen Optionen entschieden wir uns für eine Tagestour mit dem Schiff, welche 2 Tage später stattfinden sollte (bedecktes Wetter).
Gianni und DAve versuchten sich dann am „Freitag“ mal als Fischer und kauften sich die notwendigen Utensilien wie Schnur, Hacken und Köder. Nach einer kurzen fachkundigen Einführung im Fischershop ging es los zum Hafen. Und siehe da, es klappte. Beide waren wir erfolgreich und hatten verschiedene Fische an der Angel, welche aber def. zu klein für den Verzehr gewesen wären (vereinzelt aber „schön genug“ fürs Aquarium!). So entliessen wir diese wieder in die Freiheit, Spass hatten wir aber trotzdem.
Am nächsten Tag ging es per Schiff zur Whitsunday Island. Nach der dreistündigen Überfahrt lag ein kurzer Spaziergang zu einem Aussichtsplatz vor uns. Von da hatten wir einen fantastischen Ausblick auf die wunderschöne Bucht mit dem allerfeinsten Strand und klarstem Wasser. Nachdem wir dann ein wenig Zeit am Strand verbrachten ging es weiter an einen Schnorchelplatz. DAve und Chrigi machten da einen Tauchgang, während Jeannine und Gianni ihre ersten Schnorchelerfahrungen machen konnten. Für beide Teams war es schön: die Taucher konnten schöne Korallen bestaunen, die Schnorchler sahen den Clownfish „Nemo“!
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Schnabeltier und Kängurus (14.-16. Oktober 2006)
Wir hörten, dass man im Eungella NP Schnabeltiere in der freien Laufbahn beobachten könne. So nahmen wir die sehr steile Anhöhe (12%!!) in Angriff und kamen auch gut oben an. Und wir hatten sogar Glück: wir konnten vor und nach unserem Regenwald-Hike im Fluss Schnabeltiere erspähen. Dieses Tier ist trotz des Legens von Eiern ein Säugetier. Sehr speziell und so süss…
Am Abend gingen wir über eine „dirt road“ durch den Regenwald. Da die Bäume und Büsche sehr dicht stehen, wird es da sehr früh dunkel, was die Fahrt noch abenteuerlicher machte. Leider kamen wir wirklich nach dem Sonnenuntergang an und konnten so den wunderschönen Sandstrand erst am nächsten Morgen sehen. An diesem Strand soll auch mal Captain Cook vorbeigekommen sein- wo war der schon nicht?
Speziell an diesem Morgen waren die vielen Kängurus um das Auto. Bei einem konnte man sogar das Kleine im Beutel sehen!
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Fraser Island- 4WD Paradies (17.-20. Oktober 2006)
Die Fraser Island soll die weltgrösste Sandinsel sein. Und ein Paradies für 4WD-Fahrer. Dies wollten wir uns nicht entgehen lassen und so fuhren wir zum Rainbow Beach, ein bisschen südlich vom gewöhnlichen Ausgangspunkt. Hier richteten wir unseren „AJ“ für 4 Personen ein und fuhren dann mit einem Wagen zum nächsten Abenteuer.
Die erste Prüfung kam dann schon sehr bald: von der befestigten Strasse zur Fähre musste man ca. 200 Meter durch den Tiefsand fahren um überhaupt an die Anlegestelle der Fähre zu kommen. Und vor uns waren schon 3 Autos sehr mit sich beschäftigt…Spannend zuzuschauen, wie schnell man ein Auto vergraben könnte… Wir meisterten diese Passage aber recht gut und kamen zum Schiff. Von da konnten wir noch sehen, wie eine Gruppe Japaner (welche offenbar ihren Reifendruck überhaupt nicht gesenkt hatten) ihre Kupplung „erledigten“… J
Für uns ging es dann aber los. Die 400 Meter oder 10 Minuten Fahrt kosteten 75 AUD (return), wobei man vom Hervey Bay (dem „üblicheren“ Ort) diesen Preis für eine einfache Fahrt hätte zahlen müssen. Die wollen es hier auch von den Lebendigen…
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Dann waren wir also „am anderen Ufer“, von wo wir nun 2.5 Stunden Zeit hatten, an den nächsten Ort zu kommen. Man muss hier immer die Gezeiten im Auge behalten und man kann/sollte nur 3 h vor/nach der Ebbe am Strand herumkurven. Wir sahen Bilder von Leuten, welche dies nicht wirklich wahrhaben wollten… Da unser AJ ein bisschen zu warm kriegte (was er nicht sollte) suchten wir eine Garage auf, welcher uns die Sache für unglaubliche 50 AUD erledigte! Man hätte ein vielfaches auf dem Festland bezahlen müssen… (Er „kannte“ das Problem von diesem Jahrgang…). Danach verliessen wir den Strand und weiter ging es auf Sandstrassen durch Wald ins Inselinnere. Bevor es eindunkelte besuchten wir den Lake McKenzie. Dies ist ein extrem klarer Süsswassersee mit einem schneeweissen Sandstrand. Einfach eine zauberhafte Atmosphäre.
Am Tag 2 fuhren wir zurück zum Strand, alles auf Sandstrassen. Wir waren sehr erstaunt, was für Bedingungen wir unserem AJ zumuten mussten. Es war sehr steil, tiefer Sand, Wurzeln, hohe Absätze- aber kein Problem. Es war einfach super. Es kam uns manchmal vor wie Skifahren durch einen Wald- von der Atmosphäre her. Oder: ein Spielplatz für Erwachsene halt. Am Strand angelangt konnten wir endlich wieder schneller fahren (vorher so 10-30 km/h, dann 50-80 km/h). Wir fuhren am Eli Creek vorbei (Süsswasserfluss mit kurzem Spaziergang) und passierten auch ein altes Schiffswreck. Wir fuhren bis zum Indian Head, ganz im Norden der Insel. Hier hatten wir eine wunderschöne Aussicht aufs Meer und den Strand. Man hätte noch weiter nördlich gehen können, aber da die Gezeiten gegen uns waren (Flut im Anmarsch) und es nur für „erfahrene Fahrer“ empfohlen wurde, kehrten wir um und stellten am Burad-Camping direkt am Meer unser Nachtlager auf. Es war genial, man hatte fast einen privaten Strand, an welchem halt manchmal einige Autos vorbei kamen. Hier fischten die Jungs wieder (mit Erfolg wohlgemerkt, jedoch zu klein zum Verzerr…).
Am nächsten Tag fuhren wir an der Beach zurück bis zum Südzipfel, wo schon die Fähre bereit stand fürs Festland. Es war ein genialer Ausflug, vor allem die genialen Campingmöglichkeiten direkt am Meer.
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Back to Sydney (21.-26. Oktober 2006)
Auf unserer Weiterfahrt machten wir noch einige kleine Stopps. So besuchten wir in Byron Bay bei Regen und Wind einen Leuchtturm, welcher ganz in der Nähe vom östlichsten Punkt Australiens platziert ist. Hier ist auch das Surferparadies. Es sah lustig aus von oben, den vielen Surfern zuzuschauen, welche trotz dem Wetter (oder eben wegen dem Wetter) ihre Stehversuche auf dem Brett machten.
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In Port Macquarie machten wir einen kurzen Halt bei einem Koala Hospital, wo verletzte Koalas hingebracht werden. Auf einer kleinen Führung erfuhren wir einiges über dieses gemütliche Tier. 18-20 Stunden Schlaf am Tag, pro Jahr max. 42 km Distanz, scharfe Krallen welche ein Finger abklemmen könnten, 2 Junge von welchem nur eines überleben wird (das Stärkere), etc. Es war ein sehr sympathischer Ort, sicher auch, weil es eine wohltätige Konstitution ist, ohne irgendwelche staatliche Unterstützung oder wo man sehr hohe Eintritte bezahlen müsste, damit man gegen ein Aufgeld allenfalls noch ein Koala halten konnte. Sie leben nur von Spenden und der Koala (resp das Wohlbefinden) steht im Mittelpunkt, da doch der grösste Feind (Feuer, Auto, fehlender Lebensraum durch Baumrodung) der Mensch ist.
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Nach der Reinigung des Fahrzeuges (Service etc machen wir bei der Rückkehr, damit dann alles „frisch“ sein wird“) konnten wir „AJ“ zu Jeff bringen, wo wir das Fahrzeug vor gut 7 Wochen kauften. Hier werden wir dann AJ wieder abholen werden, um via Süden zum Westen Australiens zu gelangen.
Es war eine tolle Zeit mit den beiden Feriengästen aus der Schweiz und wir erlebten viel gemeinsam. Die Zeit verging viel zu schnell, aber wir kennen das ja alle. Wenn es am Schönsten ist, soll man aufhören…
Wir2 hingegen haben wieder unseren Rucksack gepackt und warten auf unseren Abflug zur nächsten Destination. Wir sind auch hier wieder gespannt. Ob wir wohl einen Hobbit sehen werden?
Liebe Grüsse aus Sydney
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