Bericht 25: 3. Januar 2007

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Neuseeland- der Süden

Fjorde, Alpen und Sees

18. November – 3. Januar 2007


Eindrücke / Geschichtliches / Hintergründiges …

- Die Neuseeländer benutzen für ihre Weine meistens keine Korkzapfen mehr- alles ist Drehverschluss. Dies sei halt die neue Art des Weines und das würde sich sicher auch weltweit verbreiten. Gründe: Zuviel Schwund, zu teuer und zu kompliziert (Können wir bestätigen: sie haben keine wirkliche Ahnung wie man eine Flasche mit Kork öffnet.

- Wenn man hier eine heisse Schokolade bestellt erhält man mashmellows, welche der Schoggi zugegeben wird.

- Die Flagge NZ’s ist ähnlich wie die von Australien: Einerseits ist dies der Union Jack von England sowie der Südstern (4 von Auge am Himmel sichtbare Sterne- Australien hat 5 plus ein Stern)

- Im TV sind Realityshows sehr populär: Survivor (Insel), TopChef (Küche), Idol (Singen), TopModel (modeln) und wie sie alle heissen…

- Die Neuseeländer nennen sich Kiwis (mit grossem Stolz!). Dies hat zwei Gründe: 1. wegen dem flügellosen Vogel „Kiwi“ (Nationaltier), welches man in Freiheit praktisch nicht mehr antrifft und 2. wegen der auch uns bekannten Frucht, welche übrigens ursprünglich aus China stammt, heute jedoch in grossen Mengen in NZ angepflanzt wird.

- In den Supermärkten ist man strikte mit der Alkoholausgabe. Man darf diesen ab 18 kaufen, wer jedoch jünger wie 25 (!?) aussieht, muss einen Ausweis zeigen. DAve wurde jedes Mal danach gefragt…

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Ankunft im Süden: Christchurch (18. – 22. November 2006)

Am morgen um 8.00 legte die Interislander-Fähre in Wellington ab. Für die Überfahrt nach Picton, dem Tor der Südinsel, wurde etwas mehr wie 3 Stunden benötigt. An der engsten Stelle misst der Cook-Kanals 20 km. Es ist eine wunderschöne Schifffahrt, vor allem nach erreichen der Fjord-Täler des Marlborough-Soundes, im Norden der Südinsel. Wir hatten Glück mit dem Wetter, zu Beginn bedeckt und windig, auf der anderen Seite zeigte sich dann die Sonne ein wenig.

Kaum in Picton wechselte das Wetter zum gewohnten Bild: Regen. Weiter ging es mit der Eisenbahn. Schon vorgängig hatten wir unsere Plätze im TranzScenic via Internet reservieren können, welche oft ausgebucht ist. Die etwa 6 stündige Fahrt nach Christchurch führt durch wunderschöne Landschaften, zum Teil sogar dem Meer entlang.

Nach den ersten kleineren Erkundungen rund um die Unterkunft kamen 2 Tage später die nächsten Gäste aus der Schweiz an. Die Eltern von Christine waren angereist um gemeinsam mit uns die Südinsel Neuseelands zu erkunden. Nach der ersten Zeitangewöhnung (sprich schlafen) machten wir in Christchurch eine Stadtrundfahrt mit einem Tram und spazierten durch einen gepflegten botanischen Garten. Für Fitness sorgte die kleine Wanderung/Spaziergang zum „sign of the Kiwi“ mit guter Aussicht auf Christchurch.

Page der Fähre (online buchen!): www.interislander.co.nz
Page des Zuges (online buchen!): www.tranzscenic.co.nz
Unterkunft I Christchurchwww.stonehurst.com
         


Los geht’s! (23. – 30. November 2006)


Wir haben vorgängig ein Wohnmobil reserviert, welches wir am Tag 4 abholen konnten. Nachdem wir uns an die linke Strassenseite schon recht gut gewöhnt haben, kam nun neu die Masse des Fahrzeuges hinzu: 6.50 Meter lang, 3.20 Meter hoch. Nach einem Grosseinkauf ging es dann los ins Landesinnere. Die erste Nacht verbrachten wir am türkisblauen Lake Tekapo.

Am folgenden Morgen wollten wir weiter nach Mt Cook (Aoraki ist der Name auf Maori). Wir sahen schon weit im voraus, was für Wetter uns erwartete. Eine Regenwand verdarb uns die Sicht auf den markanten Berg. Wir wollten es aber trotzdem probieren- das Wetter ändert sich ja schnell in den Bergen. Vor dem Abendessen ging es dann halt doch mit Regen zum „Muller Lake viewpoint“- der Mount Cook (der höchste Berg Australasiens mit 3752 m) blieb jedoch ungesehen verborgen.

Chrigi redete schon lange von diesen Kugeln: den Moeraki Bolders. Da wir bei unserer Vorbeifahrt gerade Glück hatten mit den Gezeiten, konnten wir gut zu diesen Halbkugeln spazieren. Nach dem Fotostopp ging es direkt weiter nach Dunedin. Dies ist mit etwa 120'000 Einwohner die zweitgrösste Stadt der Südinsel, nach Christchurch. Hier besuchten wir den schönen Bahnhof, eines der meistfotografierten Sujets Neuseelands. Gemäss „Guinness World Records“ ist die Baldwin Street die steilste Strasse der Welt. Wir dürfen sagen, dass wir diese Strasse begangen haben und dass trotz der Steigung auch Autos hochfahren können.



Ein bisschen vorgelagert zu Dunedin liegt die Halbinsel Otago. Nebst der extrem schönen Fahrt direkt entlang dem Meer, der wunderschönen Landschaft und der grandiosen Aussicht bietet die Insel u.A. auch eine Albatross Colony, wo diese Vögel weite Bogen über den Parkplatz ziehen vor ihrem Landeanflug. Wenn man jedoch mit einer Tour näher gehen möchte, müsste man pro Person 30 NZD bezahlen (ca. 26 CH), was uns aber zu teuer war.

Auf der Weiterfahrt passierten wir den „Tunnel Beach hike“, welcher über eine Schafswiese hinunter zu einer Meeresklippe führt. Durch einen kleinen Tunnel kann man, Ebbe vorausgesetzt, ganz zum Strand mit Limestone-Felsen gelangen.

Nach der Halbinsel und dem Walk übernachteten wir in Milton, ein kleiner unbedeutender Ort. Dieser ist sehr nahe an einem stillgelegten Eisenbahntunnel gelegen, wo wir Glühwürmer betrachten durften.

Weiter führte uns die „Southern Scenic Route“ via Kaka Point (dies ist ein Ortsname eines „stillen/ruhigen Örtchens“) zum  Nuggets Point. Hier sieht man eine Felsformation, welche an Goldnuggets erinnert. Weiter könnte man mit einem Feldstecher viele Tiere wie Pinguine und Seelöwen sehen. Ganz in der Nähe konnten wir von einem Aussichtspunkt den „Yellow-eyed-pinguin“ beobachten, eine sehr seltene und scheue Pinguinart. Am „Cannibal Bay“ sonnen sich Seelöwen, direkt am Strand. Man sollte diesen Tieren nicht zu Nahe kommen, wie man überall gewarnt wird.

Weitere Höhepunkte auf dieser Route waren: Wasserfälle und Sees „Purakaunui Falls, Matai Falls, Lake Wilkie“, beim Curio Bay ein versteinerter Wald, Slope Point als südlichster Punkt Neuseelands, Waipapa Point mit Leuchtturm und immer wieder die wunderschöne Landschaft Neuseelands.


Im Fjordland (1./2. Dezember 2006)


Te Anau ist ein guter Ausgangspunkt um den Milford Sound zu besuchen. Die Fahrt nach Milford ist alleine schon das frühe Aufstehen wert. Bei den „Mirror Lakes“ hat man die Möglichkeit bei Windstille die Landschaft gespiegelt im Wasser zu sehen. Der Homer Tunnel kommt gleich nach dem erreichen eines Passes. Dies ist ein unglaublich steiler Tunnel, ohne Licht und mittelmässiger Strasse. Ein Abenteuer für sich (vor allem mit dem Wohnmobil…).

Um dem grossen Touristurm auszuweichen hatten wir für uns Plätze auf der ersten Fähre reserviert. Und wir hatten Glück, es waren nur 20 Personen auf dem Schiff, welches Platz für 75 hätte (es hat noch Schiffe mit 4facher Kapazität…). Als sehr feuchter Ort bekannt hatten wir unglaubliches Glück: keine Wolke war am Himmel an diesem Morgen. Einfach herrliches Wetter begleitete uns auf der Fahrt durch die wunderbare Fjordlandschaft. Diese gehörte für uns sicherlich zu den Höhepunkten von Neuseeland!

Page der Fähre: www.mitrepeak.com


Auf zur Westküste (3. – 5. Dezember 2006)

Eigentlich wollten wir gar nicht anhalten in Queenstown. Da es aber eine lange Fahrt geworden wäre, genehmigten wir uns einen „Schlafstopp“, bevor wir weiterfuhren nach Wanaka. In Wanaka sollte es mal wieder wandern gehen. Nach Info des Touribüros sollte der Ausgangspunkt der Wanderung gut zu erreichen sein mit einem Wohnmobil. Wir kämpften uns über ungeteerte Strassen, Steinlawinen und Kuhübergängen. Aber ein einiges über die Knöchel gehenden Bach wollten wir unserem Mobil nicht zumuten. Zum Glück wurden wir von jemandem mitgenommen und so kamen wir doch noch zum spazieren. Die Wanderung im „Mt Aspiring NP“ führte uns an einen Aussichtspunkt unter dem „Rob Roy Glaciar“, wo auch Keas (einziger Bergpapagei der Welt) lebten.

Eine andere Attraktion in Wanaka ist das „Puzzling World“, wo man seine Sinne auf die Probe stellen kann und sich in einem riesigen Irrgarten verlaufen darf (über 1.5 km Weg- wenn man ihn direkt findet…). Zeitvorgabe: 45 bis 120 min…


Die Gletscher (6./7. Dezember 2006)

Nach einer längeren Fahrt, unter anderem passierten wir einen Pass und fuhren wieder direkt dem Meer entlang, kamen wir in „Fox Glaciar“ an. Wir blieben auf dem Parkplatz vom „Lake Matheson“ über Nacht. Dieser wurde am Abend und am nächsten Morgen umlaufen, wobei bei der zweiten Umrundung der „Stolz der Südalpen“ wunderschön im See abgespiegelt wurde: beide, Mt Cook und Mt Tasman, zeigten sich einzigartig.

Bevor wir weiterfuhren spazierten wir noch zum Beginn (oder Ende?) des Fox Gletschers. Danach ging es weiter nach „Franz Josef Glaciar“. Hier war aber das Wetter ziemlich unfreundlich mit uns, so dass wir nicht lange blieben.


Der Abel Tasman (8. – 10. Dezember 2006)

Via Hokitika, wo man nachts 1000e von Glühwürmchen sehen konnte in einer Grotte, fuhren wir bei Punakaiki vorbei. Dieser Ort ist bekannt wegen den „Pancakes“ und den „Blowholes“. Wunderschöne Felsformationen, welche einem an Pancake erinnern werden regelmässig vom Meer durchspült. Die vorhandenen Löcher im Fels dienen bei Flut regelrecht als Wasserkanonen, welche das Meerwasser in die Höhe schiessen lassen.

Um Nahe am Nationalpark zu sein (für eine schöne Wanderung), fuhren wir bis nach Marahau. Hier wurden wir am Morgen mit einem Wassertaxi abgeholt und ca. 25 Minuten in den Norden gefahren, wo wir am „Anchorage Bay“ ausstiegen. Der Abel Tasman ist bekannt wegen seiner wunderschönen Sandstränden, grünen Wälder und auch wegen seinem wildlife. Die Wanderung führte durch geniale Landschaften und Aussichtspunkte direkt zurück zu unserem Wohnwagen. Wir hatten hierfür den ganzen Tag- wenn man den ganzen Track machen möchte, würde man 3-5 Tage benötigen.


Zurück zur Ostküste (11. – 16. Dezember 2006)

In Nelson genossen wir mal wieder ein bisschen das shoppen in einem herzigen kleinen Städtchen. Hier kassierten wir dann auch eine Parkbusse, welche direkt auf unseren gültigen Parkschein in der Windschutzscheibe geknallt wurde. Marlene und Alfred klärten das dann gekonnt am folgenden Tag auf dem Rathaus und wir bekamen eine höffliche Entschuldigung für das „Missverständnis“.

Die Reise führte uns weiter durch Picton, wo ja Chrigi und DAve einst von der Nordinsel gestrandet waren. Dieses Mal ging es aber weiter mit unserem Wagen nach Blenheim, eines der sonnigsten Gebiete Neuseelands. Kein Wunder ist es nebst Hawks Bay und Auckland (Nordinsel) sowie Queenstown (Südinsel) das bekannteste Weingebiet der Inseln. Wir liessen es uns nicht nehmen und besuchten die bekannte Winzerei Montana für ein paar „tastings“.

Kaikoura ist nicht nur berühmt wegen seiner „Whale-watching-touren“ sondern auch wegen dem Lobster (oder Hummer). Es ist wirklich lecker, können wir bestätigen. Schade sind diese Dinger so teuer, bei uns noch einiges mehr wie hier.


Zum Abschluss wollten wir noch in die heissen Quellen von Hamner Springs. Leider sind diese nicht mehr natürlich sondern erinnern stark an ein Alpamare. Was aber interessant war: nachdem ein junger Mann Nasenbluten hatte wurden 2 Becken komplett geräumt und (vermutlich) nicht wenig Chemie ins Wasser geschüttet. Nach 20 Minuten war das Becken wieder offen- dieses Mal vermutlich inklusive Hautausschlag für die Benutzer J.


Back in Christchurch (17. – 20. Dezember 2006)


Alles Schöne geht mal zu Ende und/oder der Kreis schliesst sich. Nachdem wir unser Wohnmobil ohne Probleme zurückgegeben hatten, ging es zurück in die Stadt. Hier sollten noch die letzten Einkäufe getätigt werden. Am Abend besuchten wir noch gemeinsam eine Maori-show mit anschliessendem Rundgang durch einen kleinen Zoo. Hier konnten wir sogar Kiwis sehen, welche man auch fotografieren durfte (sofern dies ohne Blitz geschah). Ein sehr putziges Tierchen, dieser flügellose Vogel.

Bevor uns die Eltern aus Gossau verliessen machten wir nochmals eine Schiffstour, welche in Lyttelton startete. Obwohl wir etwa 5 oder 6 Hector-Delfine sehen konnten, war es kaum möglich ein tolles Foto zu schiessen- sehr zum Leidwesen von DAve. Es war aber ein schöner Ausflug.

Dann hiess es wirklich Abschied nehmen nach fast 5 Wochen gemeinsamem reisen. Viel haben wir gelacht, gejasst und gesehen- jetzt müssen wir wieder alleine auf uns aufpassen J. Es war einfach eine schöne Zeit.


Nachdem wir den Flughafen verlassen hatten, spazierten wir zum „Antarctic Center“, welches gleich in der Nähe war. Hier konnte man sehr viele Infos über dieses spannenden Kontinenten erfahren. Mit Bildern, Kurzfilmen und einem interaktiven „Telefonhörer-führer“ wurde man durch die Ausstellung geführt. Es wurde sogar ein richtiger Polarsturm erzeugt mit Schnee und kalter Luft (bis -28°) und man konnte die kleinste Pinguinenart der Welt, die Blaufusspinguine, bestaunen. Wir verbrachten eine lange Zeit, so sehr hat es uns gefallen.


Über Weihnachten/Neujahr gönnten wir uns ein kleines Appartement, um mal wieder zu spüren, wie denn das so ist in einer Wohnung. Hauptsächlich haben wir hier vor/nachgearbeitet an den Fotos, Weiterreise und sonstigen administrativen Belangen… Und natürlich die Wohnung mit Küche, die Stube mit Sofa, das Bad mit Waschmaschine und das Schlafzimmer mit Schrank genossen…

Dies war es von Neuseeland. Es war schön, wir freuen uns aber auf neue Abenteuer. Zuerst in Australien und dann werden wir weiterschauen. Das Gebiet eines unserer Leibspeise steht ja erst noch an: scharf und Reis sagen wir da nur… Aber wir werden euch weiterhin auf dem laufenden halten, so gut es halt geht…


Liebe Grüsse aus Christchurch, Südinsel, Neuseeland

DAve und Chrigi

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