Bericht 31: 31. Mai 2007

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Cambodia

Majestätisches Angkor Wat

22. – 27. April 2007

Eindrücke / Geschichtliches / Hintergründiges …

- Es ist verrückt, was (und vor allem wie) die Leute alles auf Fahrzeuge packen. Die Autos und Minibusse werden wirklich zum bersten voll gemacht. Zur Not gibt es ja noch Seile, um auf dem Dach weitere Dinge zu befestigen….

- Angkor Wat ist definitiv DAS Nationalsymbol. Überall kann man dieses entdecken. Sei es auf dem Bier, dem Geld, der Nationalflagge, den Stempel, den Autos, den Shirts…

- Transport II: Auch auf den Mopeds wird so Einiges transportiert. Nebst Hühner und Hasen haben wir auch schon ganze Sauen auf dem Packträger gesehen!

Phnom Penh (21.-24. April 2007)

Chrigi und ich haben für den Eintritt nach Cambodia den „feuchten“ Weg gewählt, nämlich auf dem Mekong. Von der letzten Ortschaft in Vietnam, Chau Doc, ging es auf das Boot, welches uns jeweils an den Grenzposten raus liess für die Formalitäten. Die Fahrt war schön, die Landschaft und auch der Fluss (oder Strom?) änderten sich immer wieder. Nach etwa 2 oder 3 h Fahrt wurden wir in einen Minibus umgeladen. In diesen kleinen Bus wurden irgendwie 16 Leute samt deren Gepäck (nicht nur kleine Tagesrucksäcke) gepresst. Natürlich hatte es keine Klimaanlage und nein, es herrschte nicht angenehme Temperaturen. Fenster aufmachen? Auch keine gute Idee, die Fahrt führte über sehr staubige und holprige Strassen… Es war eng und warm auf der Fahrt.

Als wir am nächsten Morgen wieder „frisch“ und ausgeschlafen waren, gingen wir zum Royal Palace. Nebst den prunkvollen Regierungsgebäuden wussten die Leute da auch ein paar Tempel (mal wieder) hinzubauen. Das wirklich interessante spielte sich aber dazwischen ab. Wir fanden mal wieder Kontakt mit 2 jungen Mönchen, die uns über die CH ausfragten. Wie den der Schnee so sei und ob wir auch Tempel hätten. Im Gegenzug versuchten sie uns auf Englisch ein bisschen von sich zu erzählen.


Das S-21 ist eine tragische und schreckliche Bekanntheit. Dieses Museum war ursprünglich ein Gefängnis. 1975 haben die Soldanten von Pol Pot eine Schule gestürmt und dieses in ein Hochsicherheitsgefängnis umfunktioniert. Pol Pot verbot alles und jeden, der etwas Ausländisches an sich hatte, wenn es auch nur die Sprache oder Kultur war. Wer etwas dagegen hatte, galt als politische Gegner und wurde hierher gebracht. Der blosse Verdacht genügte- die Bestätigung wurde an diesem Ort herausgefoltert. Man sieht noch heute in den ehemaligen Schulzimmer (!!) die Instrumente und Illustrationen die belegen und aufzeigen, was hier statt gefunden hat- wenn man es nicht sehen würde, unvorstellbar. Man sagt, dass nur 7 Menschen das Gefängnis überlebt hätten!

Dieses Hochsicherheitsgefängnis war nicht der einzige tragische Ort. Nach den langen und grausamen Folterungen wurden die Inhaftierten (die ja meist gestehen mussten, wenn sie die Folterungen überlebten) zu den Killing Fields gebracht. Dieser Ort ist etwa 20 km ausserhalb der Stadt. Heute sieht man da viele Mulden- ehemalige Massengräber. Es gibt aber noch viele Gräber, die nicht ausgehoben wurden. Die Leute wurden damals in kleinen Wagen an diesen Ort gefahren und ermordet. Es waren nicht nur Erwachsene, die dieses Schicksal erfuhren. Es wurden auch Kinder und sogar Babys grausam vernichtet. Man kann hier lesen, dass nur an diesem Ort über 20'000 Menschen umgebracht wurden- während der gesamten „Khmer Rouge Revolution“ seien über 2 Millionen Menschen getötet worden! Um den Leuten einen letzten Ruheort zu geben, hat man einen Tempel gebaut und darin die gefundenen Gebeine hingebracht. Man kann bei vielen Schädeln ein Loch erkennen. Dies kommt daher, dass die Khmer Rouge viele Gefangene einfach erschlagen haben, um eine Kugel sparen zu können! Zu „Spitzenzeiten“ im Jahre 1977 wurden am Tag um die 100 Menschen ermordet.


Siem Reap
(25.-27. April 2007)

Der „Star“ des Landes ist die gewaltige Tempelanlage von Angkor Wat. Das Zentrum der Anlage umfasst eine Fläche von etwa 20 auf 30 km! Um aber überhaupt dahin zu kommen, geht man zuerst nach Siem Reap. Dieser Ort ist natürlich touristisch sehr ausgebaut. Was aber spannend war zu hören, dass der letzte „Khmer Rouge“-Überfall mit einigen Toten 1997 stattgefunden hat. Das war ja gerade eben noch!

Wir haben uns entschlossen, nur einen Tag in die gewaltige Tempelanlage zu gehen. Wir haben ja doch schon einige verschiede ähnlicher Plätze gesehen. Um aber das volle Ticket auszukosten, waren wir um 17.00 Uhr beim Eingang. Um diese Urzeit werden nämlich die Tickets mit dem Datum vom Folgetag ausgegeben- ein Tagesticket kostet pro Person 20 USD! Mit diesem Ticket kann man dann gerade eben noch Angkor Wat beim Sonnenuntergang sehen. Ein Ereignis, welches für uns dann aber nicht so speziell gewesen war, ausser dass wir den vielen jungen Mönchen zuschauen durften.

Am nächsten Morgen war früh aufstehen angesagt. Um 4.45 wurden wir vor dem Haus von einem Tuk Tuk Fahrer abgeholt. Diese Urzeit war genau richtig, wir kamen perfekt zum Sonnenaufgang zum Haupttempel. Das früher aufstehen hat sich gelohnt, denn es war wirklich sehr schön zu sehen, wie die Sonnenstrahlen immer mehr der Tempelanlage ausleuchteten. Wir blieben aber nicht lange da, wir wollten am Nachmittag nochmals in die Hauptanlage zurück. Unser Tuk Tuk Fahrer fuhr uns dann auf dem kleinen Circuit zu den interessantesten Plätzen. Da waren unter anderem Ta Prohm, welcher noch ein bisschen mit Bäumen überwachsen ist, was sehr schön war. Hier wurde auch ein Teil von Laura Croft gedreht. Weiter sahen wir Bayon. Dieser Tempel hat 216 Gesichter, die einem immer zu verfolgen scheinen. Durch die verschiedenen Lichteinflüsse sehen sie wunderschön aus. Bei der „Terrace of Elephants“ wurden auf eine geniale Arte Elefantenfiguren in eine Mauer eingebaut. Und am Nachmittag waren wir dann nochmals zurück für Angkor Wat mit den 3 respektive 5 markanten Türmen.


Überall ist man fleissig am ausgraben und restaurieren. Angefangen wurde die Arbeit um 1908, jedoch um 1970 wegen dem Krieg unterbrochen. Während der Zeit des Krieges haben die Khmer Rouge auch hier gewütet, war ja französisch. Sie haben fleissig einen Teil der restaurierten Tempel zerstört und verbombt.

Nach diesem doch strengen (und heissen!) Tag konnten wir sagen, dass es gereicht hat für uns. Man könnte locker eine Woche mit der gemütlichen Erforschung der Tempel verbringen, sie sind wirklich schön. Aber wir waren froh, am späten Nachmittag zurück in der Unterkunft zu sein.

Uns hat Cambodia gut gefallen. Wir könnten uns sogar vorstellen, nochmals hierher zu gehen, um dann aber ein bisschen länger als nur ein paar Tage hier zu sein. Es gibt noch viele schöne Orte im Dschungelgebiet, am Meer oder bei den Schmugglerpfaden zu Thailand.

Bei uns geht es aber weiter nach Malaysia. Da soll es auch noch schöne „Schätze“ zu entdecken haben, auf welche wir schon sehr gespannt sind…

Liebe Grüsse aus Siem Reap!

DAve und Chrigi

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