Bericht 4: 30. Oktober 2005

USA- Florida

Miami Beach

14. Oktober  – 19. Oktober 2005

Freitag, 14. Oktober – Mittwoch 19. Oktober 2005

Welcome to Miami…

Aller Vorsätze  zum Trotz: es ging doch noch ins Land der beschränkten Hoheiten. Was ist geschehen? Die Antwort liegt Nahe: Hurrican Stan hat sich in Guatemala recht ausgetobt, wobei u.A. ein Dorf von der Landkarte gelöscht wurde, mehre 100 Tote und mehrere 100'000 Betroffene zu vermelden sind. Ganze Strassen wurden verschüttet und mitgerissen, so auch die Hauptverkehrsachse nach Westen. Wir fanden, dass es einerseits nicht fair wäre, wenn wir nun 2 Plätze (Unterkunft/Nahrung) für uns beanspruchen, welche andere sicher nötigerer haben und anderseits die ganze aktuelle Situation unklar war. Wir haben uns laufend via Internet, TV und auch mit Leuten vor Ort à jour zu bringen versucht. Und so „flitzten“ wir halt nicht unbescholten an Miami vorbei, wie es geplant war…

Als wir unsere 9 Sachen in Montreal gepackt hatten, verfrachteten wir alles in den Greyhoundbus, welcher durch unsere Hotelwahl nur gerade 150 Meter entfernt lag. Es war eine kurzweilige Fahrt. Auch der Eintritt in die USA verlief fast schneller, als dies jeweils in Zürich der Fall sein kann.

Nach der 8.5 Stunden Fahrt kamen wir dann also so um 23.00 in New York an und suchten sogleich einen Weg zu unserem Flughafen. Unser Flug war für 7.59 Uhr angesagt- wir hatten also 9 h Zeit von Downtown hinaus zu den Flugzeugen. Wir haben uns noch in Kanada überlegt, ob wir überhaupt subway fahren möchten in NY, weil der Bloomberg (Bürgermeister von N.Y.) mal kurz die Sicherheitsstufe auf die 2 hochschraubte (die höchste seit den Anschlägen) und somit jede Bauchtasche und jeder Plastiksack durchsucht werden sollte. Und dieser Bloomberg auch bemerkte, dass sie eben Hinweise auf einen U-Bahnanschlag auf Mitte Oktober hätten. Super. Und wir haben ja nicht nur eine kleine Bauchtasche… Als wir jedoch um diese späte Uhrzeit ankamen, war nicht mehr viel los im subway. Offenbar ist der Aufenthalt ohne Reise in der Nacht nicht so erlaubt, wie z.B. in anderen Ländern. So war es recht ruhig und vor allem fühlten wir uns enorm sicher. Hatte keine Junkies, Bettler oder ähnliches herum und eigentlich immer Polizei in der Nähe. So beschlossen wir uns doch für die U-Bahn und Bus etc Variante…

Als wir dann unser Ticket hatten und auf dem Perron standen, studierten wir, wie es halt Touris so machen, die U-Bahnkarte. Prompt kickte uns einer an und fragte uns warum, wieso etc und waren mitten in einem angenehmen Gespräch. Er, ein wohnhafter NY, musste in die gleiche Richtung und so war die Fahrt recht kurzweilig. Noch in der subway selber wollte uns schon der nächste helfen für den JFK Airport (gleiche Linie), welchen wir aber nicht benötigten. Als wir dann bei unserer Stadtion waren, kam unsere „1. Hilfe vom Perron“ aus dem Zug, aus dem Terminal, zur Busstadion, rannte noch einem halben abfahrenden Bus hinterher um abzuklären, wann denn UNSER Bus fahren würde… Nachdem er uns informierte, dass dieser in 15 min käme, uns an einem sicheren und warmen Ort abladen konnte, ging er wieder zur Linie zurück aus der wir soeben kamen und nahm den nächsten Zug… Wir waren überwältigt von dieser Hilfsbereitschaft, hatten wir doch bisher eine andere Meinung von den beschäftigten Grossstädter N.Y.

Die Nacht im Flughafen, welche nicht mehr lange war, ging schnell vorbei. Wir konnten bald einchecken und somit unseren Rucksack abgeben. Der Flug war super und kurzweilig. Wir schliefen.

Als wir in Miami ankamen, wurden wir von angenehmen 29° empfangen- verabschiedet wurden wir ja so mit verregneten 15°… Mit dem öffentlichen Bus gings dann zu unserem Hotel. Hier möchten wir auch erwähnten, dass wir bei beiden Busen superfreundliche und witzige Chauffeures hatten! 

Nach unserem Zimmerbezug ging es sofort an die Beach. Da wir gerade so in einer Zwischensaison waren, war einerseits das Zimmer sehr günstig und anderseits der Strand nicht überlaufen. Wir genossen beides.

An den folgenden Tagen machten wir genau nichts. Und das war auch mal schön. Einfach schlafen, lesen (-> Guatemala, nächstes Reiseziel…), baden, spazieren, … Einfach Sonne tanken. Was halt mal war, sind die tollen Mückenstiche: DAve zählte diese bei der Nachbehandlung mal durch und kam auf 18! Und wie diese doch bissen!

Natürlich schauten wir TV, was auch mal schön war so auf dem Zimmer. Und da sahen wir nebst den Guatemala-News, welche sehr spärlich waren wegen dem Pakistan-Erdbeben, dass sich ein neuer Sturm in „unserer Gegend“ am entwickeln war. Wir bemerkten, dass wir eh’ nicht mehr in Miami waren bei einem allfälligen Eintreffen und mussten so nichts zusätzliches unternehmen.

Unterkunft Miami: www.tropicshotel.com

Die 5 Nächte waren schnell vorbei. Super erholt, ausgeschlafen und frisch gewaschenen Klamotten machten wir uns dann auf zum Flughafen. Wir waren beide ein bisschen aufgeregt, ging ja das Abenteuer jetzt los: neues Land, unbekannte Sprache, neue Kultur, Schule, Überlandreise nach einem Hurrican, …

Am Flughafen war gleich beim Nebengate der Flug nach Cancun, Mexiko. Überall im Flughafen waren TV’s, welche u.A. auch die News vom Hurrican Wilma übermittelten. War noch ein spezielles Gefühl, die Leute einsteigen zu sehen und oben die Sturmdaten, welche Richtung Mexiko unterwegs waren. Unglaublich! (Am Rande: In Cancun fand oder hätte sollen, die MTV-Awards-Verteilung statt. Darum waren wohl noch einige dahin unterwegs… Und: Wilma hat dann wirklich recht extrem in Cancun gewütet. Über 35 h war sie sich am drehen.).

Nach einem kurzen Flug (2.5 h) landeten wir sicher in Guatemala City, wo natürlich bereits die Sonne auf uns wartete. Miami verliessen wir, als die ersten Wolken und auch Regengüsse  begannen…

Und hier wartete die erste grosse Überraschung auf uns: Paco. Aber dazu mehr im nächsten Bericht, wenn wir euch von unseren ersten Erfahrungen und Erlebnissen aus Guatemala berichten….

Liebe Grüsse aus Xela (Quetzaltenango für Landkartengucker).

DAve und Chrigi