Bericht 8: 23. Januar 2006

Costa Rica

Die Schweiz Zentralamerikas

27. Dezember  – 14. Januar 2006

Eindrücke / Geschichtliches / Hintergründiges …

- Im Allgemeinen ist alles teuer (mit Ausnahmen natürlich). Wir hatten das Gefühl, die Touristen seien vor allem zum „ausnehmen“ da… (Ok, wo ist das nicht so- oft merkt man dies jedoch weniger). Den Touris werden extrem teure Transfers, Ausflüge, Unterkünfte und Mahlzeiten angeboten nach dem Moto, die Touris zahlen eh’ alles…
An Orten, welche von Touristen besucht werden, findet man eine Tax auf der Rechnung. Service oder wie auch immer. Dies kann von 5% bis 23% sein…

- Weiter ist Costa Rica unserer Ansicht nach schwierig zu bereisen als Backpacker, da einem das Busreisen nicht sehr einfach gemacht wird. Die Busterminals sind in der Regel mind. eine Taxifahrt auseinander und man hat sowieso nirgends einen Anschluss. Ausser, man wartet so 2-4 Stunden (auch für populäre Orte), kriegt man doch einen Bus. Dies kann aber wiederum mühsam sein, da so ein Reisetag in die Länge gezogen wird…
Die Busse selber sind jedoch recht komfortabel und „geräumig“. (Da hatten wir schon anderes erlebt in Zentralamerika).

- Die hohen Preise werden offenbar investiert: die Infrastruktur ist im allgemeinen sehr gut. Die wichtigsten Strassen sind geteert. Schlaglöcher gibt es aber überall (ohne diese wäre eine Busfahrt eh langweilig). Weiter staunten wir, wie sauber alles war und auch, dass Recycling-Kübel an verschiedenen Orten aufgestellt wurden (z.B. beim Volkan Poas!)

- Beim Essen fiel uns als erstes auf, dass man hier den Blätterteig kennt. (Mussten gleich Schinkengipfel, Nussgipfel und sonstiges Gebäck probieren).
Ein weiteres Highlight war für uns die „Entdeckung“ des casados. Dies ist ein Teller meistens gefüllt mit Reis, Bohnen, Platanos, Salat und Fleisch oder Geflügel. Alles zu einem sehr günstigen Preis und meistens frisch, weil dies oft bestellt wird.

- Die Gegend ist sehr grün und „saftig“. Man findet oft viele freilebende Tiere, was die Besuche der Nationalpärke und Transfers immer sehr interessant machen.

- Die Einheimischen werden Ticos genannt, weil sie gerne alles „verniedlichen“: cerveza - cervezita…
Weiter kann der Ausdruck „Pura Vida“ praktisch auf jede Frage zur Antwort gegeben werden. „Pura Vida“ spürten wir sogar selber- in Tortuguera!

Bericht:

Reise Honduras – Costa Rica (26./27. Dezember 2005)

Nachdem wir am Weihnachts-Samstag unseren letzten Tauchgang mit anschliessender Weihnachtsparty hinter uns brachten, wurde am Sonntag gepackt, um am Montag frühmorgens aufzustehen und nach Costa Rica weiterzureisen. Hier der Transfer in Kurzform :


26.12.05, 5.20                  Tagwache

26.12.05, 6.00     30“         Taxi, West End (unser Hotel) nach Coxen Hole (Hafen von Roatan)

26.12.05, 7.00     2’ 45“     Schifffahrt nach La Ceiba, anschl. Kampf um Gepäck bei Ausgabe und gleichzeitiges Verhandeln mit mehreren Taxifahrer

26.12.05, 9.45     20“         Taxifahrt vom Hafen zur Busstation („knapp“ erwischt, bekam „dank uns“ Verspätung von einigen Minuten, wegen Ticketkauf)

26.12.05, 10.10   7’ 20“      Busfahrt La Ceiba nach Tegucigalpa

26.12.05, 17.55                In Teguc Fahrt zum Busterminal des Busses für Weiterreise vom nächsten Tag („keine“ Tickets mehr, Tag später nochmals vorbeikommen)

26.12.05, 18.45                 Einchecken in einem Hotel in Teguc, anschliessend kurzer Fastfoodbesuch

26.12.05, 21.30                 Nachtruhe oder halt einfach eingeschlafen


27.12.05, 4.15                   Aufstehen

27.12.05, 4.35                   Verlassen Hotel, Taxi „finden“ und bereits Preis runterhandeln (gäääähnn!)

27.12.05, 5.00                   Öffnung Busterminal, noch immer kein Platz frei für uns für 6.00 Bus
27.12.05, 6.09                   2 letzte Plätze im Bus noch erhalten, Gepäck reingeworfen & eingestiegen

27.12.05, 6.10     13’30“    Fahrt von Teguc via Nicaragua rein & raus nach Costa Rica
27.12.05, 19.40                Chauffeur nett gefragt, ob wir in Liberia aussteigen dürfen, statt bis nach
San Jose (nochm 3-4 h) mitzufahren, und danach wieder zurück

27.12.05, 19.50                mit Taxi ins Zentrum gebracht worden und in Hotel eingecheckt

27.12.05, 20.30                erstes Casado probiert, seehr lecker

27.12.05, 21.45                 Nachtruhe oder einfach wieder eingeschlafen…


28.12.05, 06.00                Tagwache

28.12.05, 06.20                Abmarsch zu einem Taxi und Fahrt zum Terminal

28.12.05, 7.00     1’30“      Fahrt mit Bus nach Playa de Coco

28.12.05, 8.30                   „Ankunft“ an Destination I in Costa Rica nach 50 Stunden Reise…


Playa de Coco (28. / 29. Dezember 2005)

Nach dieser langen Reise kamen wir an diesem Pazifikküste-Badeort an. Wie wir am Vorabend schon telefonisch bestätigt bekamen, wäre es zwecklos vor Ort nach Hotels zu suchen, weil alles restlos ausgebucht sei. Wenn nämlich eine Silvesterparty abgehe in Costa Rica, dann hier (Wir hörten das dann noch 5 Mal- einfach jeweils von anderen Orten…). Und darum kämen wirklich alle vom In- und Ausland nach Playa de Coco. Gute Aussichten. Wir machten uns dennoch auf die Suche und fanden tatsächlich ein wunderschönes Zimmer, welches wir sogar bis zu 1 Woche hätten haben können. Ha, wer sagt es denn?

Als erstes mussten wir etwas essen und danach den Strand inspizieren. OK, speziell war er nicht, aber nach der Reise allemal etwas „ausruhendes“. Am Nachmittag buchten wir einen Tauchgang für den nächsten Tag. Leider gab es gerade kein Boot an einen speziellen Tauchort, wo man Mantas (sehen aus wie Sting Rays, einfach so 6-9 Meter breit und „fliegen“ im Wasser- es wäre gerade Paarungszeit gewesen) in Massen hätte beobachten können. Jenu.


Was uns überraschte an Coco: es seien alle Hotelbetten ausgebucht, Leute konnte man jedoch nirgends finden. Weder am tauchen, noch am Strand noch auf den Strassen- weder am Morgen, noch am Nachmittag oder gar Abend….

Am nächsten Tag machten wir also einen „normalen“ Tauchgang- der erste ohne „unsere“ vertrauten Tauchlehrer, Tauchorte und Ausrüstung… Natürlich war alles anders, ausser dass es wieder herrlich war unter Wasser. Wir konnten wieder viele Tiere antreffen, im speziellen 2 Reef Haie, ein Seepferd, viele Sting Rays (das sind die Flachen Fische mit langem Schwanz, welche „rumschweben“, 2-4 Meter breit) und Moränen. (Genauere Angaben zu den Tauchgängen auf der webpage im „Logbuch“).


Santa Elena / Monteverde (30. Dezember 2005 – 1. Januar 2006)

Um 3.15 (!!) war mal wieder Tagwache angesagt, um auf den 4.00 Bus zu kommen. Dies war eine von nur 2 (!!) Möglichkeiten, um an unsere nächste Destination zu gelangen… Der Buschauffeur liess uns dann später, um ca 7.05, auf der Intersection (die einzige „Schnellstrasse“ von Costa Rica, einspurig, rasant befahren) mitten im nowhere raus und meinte, wir sollen noch ca 100 Meter laufen, da käme dann mal ein Bus, der da in eine (Holper-)Strasse einbiegen würde. Er hätte keine Ahnung wann ungefähr… Tolle Aussichten. (Wir wussten jedoch, dass es max 3.5 Stunden sein würden/müssten…). So verbrachten wir eine interessante Zeit an dieser Strasse, wo wir vieles sahen und mit einigen Leuten reden durften… (sahen platzenden Reifen eines Lasters, dessen Gummi uns fast „erschlug“…) Um 10.30 kam tatsächlich ein Bus (während unserer Wartezeit kamen 2 volle Busse von unserem Zielort herunter und von den 13 einbiegenden Autos wollte uns niemand mitnehmen). Dieser brachte uns auf knappen Strassen über Stock und Stein nach Santa Elena.

Leider war es hier wie an den meisten Orten in Costa Rica: zuerst kommt das Geld, dann der zu hohe Preis und wieder das Geld und dann nochmals von vorne. Die einzige Möglichkeit, um in den Nationalpark zu kommen, war eine Tour zu buchen. In der Hoffnung, damit mehr Tiere zu sehen und auch etwas über die Natur zu erfahren, entschlossen wir uns für diese Variante. Am Schluss war es leider eine schlechte Führung. Vermutlich hätten wir mehr Vögel gesehen, wenn wir allein gegangen wären. (War zwar noch lustig, als man uns Vögel zeigen wollte, ging es etwa so ab:

A: Da oben hat es ein Vogel.

B: Wo?

A: Jetzt ist er weg…

B: Schade, aber da hat es einen! (packt das Stativ aus, und beginnt wie wild am Glas zu drehen…)

A: Au ja, ich habe was bewegen sehen. (B noch immer am einstellen)

B: So, jetzt habe ich ihn glaubs. Au nein, er ist weitergehüpft. Moment. (permanent am drehen und einstellen). Ah, hier iiiiiiiist- nein- doch. Hier. (Stolz). Schau mal durch!

A: Ich seh nix.

B: Mist, Moment. (Hebelt wieder wie wild.) Hier ist er wieder.

A: Au ja. Wie schön. Aber den haben wir doch schon gesehen…

C: Kann ich auch mal durchsehen?

A: Moment, kurz. Klar, schau durch.

C: Nö, ich seh nichts.

B: Doch, rechts neben dem Ast, oberhalb dem grünen im Schatten. (C noch immer am gucken)

C: Ich seh nichts. Ausser grün und Ästen.

A: Darf ich mal? (Schaut durch). Ja, er ist nicht mehr da.

(Wir schneiden hier mal ab, dies ging aber weiter und weiter und zwar mehrmals… Wir kamen uns vor wie in einem falschen Film…)


Wir gingen nach der Führung noch ein wenig alleine im Park herum und genossen die Ruhe und die vielen vielen Vögel, welche wir sahen, jedoch keine Ahnung hatten, wie diese hiessen. Und dies war uns egal.

Am Nachmittag bereiteten wir uns auf den Silvesterabend vor: wir schliefen. Vor dem zNacht gingen wir kurz ins Internetkafi, wo doch tatsächlich ein paar Jungs (Reto, Mosti, Michi, Urs & Anhang) aus der Schweiz online waren und uns aus dem (bereits) 2006 grüssen konnten. War noch witzig so übers neue und alte Jahr hinaus Unwichtiges auszutauschen… J

Kurz vor Mitternacht („unsere Zeit“) gingen wir dann in eine Bar/Pub/Disco oder wie sich das Ding nannte. Hier waren alle „Nicht-Einheimischen“ auf der Tanzfläche und zeigten voller Stolz ihre „Shakira-Künste“, während die Einheimischen am Rand standen und sich die Szene anschauten. Wir schlossen uns den Einheimischen an und genossen da unser(e) Bierchen… So waren wir dann um  Mitternacht auch nicht voll Ballone und Konvetti, teils wurde auch mit Bier herumgespritzt… Eindrücklich: nach Mitternacht lagen sich die Einheimischen VOLL in den Armen, drückten & umarmten sich, es flossen Tränen und viel Bier… Hallo 2006!

El Fortuna (02. / 03. Januar 2006)

Nachdem wir also im Jahr 2006 „gelandet“ waren, ging es bereits weiter: El Fortuna. Zum Transfer gibt es nicht viel zu sagen. Eigentlich. Ausser dass sich Christine in einem Bus mit vollstem Schwung auf einen Plastiksack setzte. Nicht weiter spektakulär, wenn da nicht noch ein Tetrapack Orangensaft eingepackt gewesen wäre. Voll. Vor dem hinsetzen… DAve entsorgte dann den Plastik mit dem halb leeren Tetrapack, während Chrigi sich hinter die Sitzreinigung machte… (Und das alles vor „Augen“ von Markus und Sonja, welche wir per Zufall mal wieder trafen…). Was wir zur Reise von Santa Elena nach Tilaran noch erwähnen wollten: 39 km in 2.5 Stunden- dauerte früher länger, die Strasse sei nun ausgebaut!

Die Ankunft in El Fortuna war leider nicht sehr vielversprechend: der aktive Vulkan El Arenal war total in Wolken gehüllt. Bei diesem aktiven Vulkan könne man fliegende Steine sehen resp in der Nacht die flüssige Lava sehen. Der Vulkan ist gesperrt für Besteigungen… Trotz DAves „tapferem“ Grosseinsatz der Nachtwache (auf dem Balkon vor dem Zimmer) war der verflixte Gipfel (mit der Lava) nicht zu sehen. Was für ein Pech. Gemäss gesehenen Bilder muss dies recht spektakulär aussehen- sofern man dann soweit sieht.

San José ( 04. – 08. Januar 2006)

Nachdem wir alles überprüft hatten und unsere eigenen Erfahrungen machten war es offenbar wirklich so: es ist kaum oder schwer möglich als Backpacker in Costa Rica herumzureisen mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Oder man macht die (ganz) grosse Geldbörse auf. Das Bussystem funktioniert so: alle Busse fahren am morgen aus San José ins ganze Land, wenden da und fahren zurück. Manchmal gibt es mehrere pro Tag. Nein, unterwegs hat es käumlich Anschluss an irgend ein nächstes Verkehrsmittel. Es gäbe noch Plan B: man bucht einen der Grey Line Busse (welche eigentlich die selben Strecken fahren wie der öffentlich Bus, dafür statt bis USD 8 bis USD 40 verlangen). Und dann noch Plan C: die Minishuttles, welche einen eigentlich von/an jeden gewünschten Punkt im Land bringen zu irgend einem unvernünftigen Preis. (Diese halten wirklich nirgends an unterwegs- können wir bestätigen… Es nahm uns nämlich unterwegs nie einer mit...).

So machten wir uns halt auf in die Hauptstadt, was wir eigentlich nicht (mehr) so mögen, aber eben. Die Fahrt, welche uns durch wunderschöne Gegenden brachte, fand mit einem Bus statt, welcher weniger Platz hatte als eine Zwangsjacke. Ich glaube, die überbuchten den Bus mind. doppelt- soweit halt, wie man die Türe zubrachte… Der Ticketverkäufer weiste sogar die Leute im Gang an, wie sie zu stehen hatten! Es war sehr speziell, als wir in der Hauptstadt einfuhren: plötzlich wieder mehrspurige Strassen, alles geteert, Leute mit Anzügen in schönen Autos,… Wir gingen direkt zur Unterkunft, welche wir von jemandem erhielten unterwegs: Tica Linda anexo. Sehr familiär, tolle Gastgeberin „Charo“ und sehr zentral. Sehr zu empfehlen!

Am nächsten Tag ging es zum Vulkan Poas, ein weiterer aktiver Vulkan in Costa Rica. Dieser ist sehr bequem zu erreichen per Bus (fährt 1x täglich um 8.30, wartet beim Eingang 3.5 h und fährt einem wieder zurück). Wir hatten direkten Ausblick in den Vulkankrater. Ein Tico erzählte uns, dass dies sein 11. Besuch des Vulkans sei und dies sein 1. Mal wäre, dass er den Krater sähe… Die Hin- und Rückfahrt führte uns jeweils durch wunderschöne Kafiplantagen, welche, wie in der Schweiz die Rebstöcke, wunderschön in den Hängen lagen.

Am 2. Tag in San José (es regnete) versuchten wir es einmal mit Kino. Wow, war das eindrücklich: da wurden wir doch wirklich von einer 70-90 Meter-Schlange mit Leuten „erwartet“, die in den Kinosaal wollten. (Daneben 5 Meter Kassenschlange). Wir lösten dann unseren Harry Potter (auf Spanisch) und stellten uns an…


Am Tag 3 in der Hauptstadt gingen wir mit Jorge (aus Panama) und Hanna (aus Deutschland) auf eine Zugfahrt. Tönt für die meisten unspektakulär. Well, für Jorge (27 Jahre) war es die 2. Zugfahrt in seinem Leben (die erste machte er mit 5). Und für mind. die Hälfte im Zug war es die Erste (!!) überhaupt- die Animateurin (!!!) machte da zu Beginn extra eine Umfrage. Es wurde für uns wirklich eine unvergessliche Zugreise, weil man sich so etwas schwer vorstellen/erwarten kann:

Zuerst heisst es Ticket lösen (anstehen natürlich) für ca USD 1.50 pro Person. Dann weiter zu Schlange II, welche auf Einlass wartet. Pünktlich geht das Tor auf und es werden jeweils so 20 Leute eingelassen zu einem Platzanweiser/Animateur, welcher in jedem Wagen die „Aufsicht“ hat. Nachdem jeder ein Sitzplatz zugewiesen bekommen hat, beginnt die Animateurin via Megaphon (!!!) durch den engen Wagen zu schreien (!!), wer sich denn wie fest freue, wer zum 1. Mal in einer Eisenbahn sei, wer alles Tico sei, etc. Danach erklärte sie, immer noch durchs Megaphon (Stufe 5 von 3 oder so), was ein Zug ist, wo vorne und hinten (kein Witz) ist und wie dann ein Richtungswechsel funktioniert (mit dem Wechsel der Loki). Dann ertönte irgendwann mal die Sirene der Loki- alles schreit. Die Eisenbahn (etwa vergleichbar mit der Appenzellerbahn) beginnt zu Rollen- etwa im Tempo eines Fahrrades. Die Leute bleiben z.T. sogar auf der Strasse stehen (wir sind überzeugt, dass die noch nie einen Zug sahen). Dann, laufend Infos und Durchsagen via Megaphon. Höhepunkt 1: Eine Brücke!! Man fährt über eine Brücke, unten Autos- alles schreit wieder. Dann werden Freiwillige herausgepickt von der Animateurin, welche dann mitten im Zug tanzen und singen müssen (etwa wie bei uns der Entlitanz). Später ist singen und tanzen angesagt. Mal müssen die Erwachsenen dran, mal die Kinder. (Regel: wer aufsteht oder aus dem Fenster schaut gilt als „Freiwilliger“ für das nächste Spiel. Ha, „No habla espanol“… hat immer geholfen für uns… Waren sowieso eine Attraktion: wir waren die absolut einzigen ausländischen Touristen im Zug!). Nach etwa 75 Minuten war der „Spuk“ vorbei, wir waren wieder am Ausgangspunkt. Nach nonstop Megaphon und Zugsirene endlich mal etwas Ruhe im Alltagslärm der Grossstadt.

Am Abend gingen wir zu viert in eine Bar. Hier trafen wir einen Gitarrenspieler aus Costa Rica. Da wir ihm (oder „dank“ José) offenbar sympathisch waren, setzte er sich zu uns an den Tisch. Er bestellte dann beim Barkeeper eine Gitarre und spielte nur für uns (!!) einige Stücke. Dies war sehr sehr speziell für uns, weil er diese Lieder wirklich nur für uns spielte. Mitten in einem wunderschönen hölzernen Lokal. Dazwischen erzählte uns der 79jährige Mann aus seinem Leben (er spielte für 33 verschiedene Präsidenten in den letzten 50 Jahren). Es war einfach einmalig, vor allem wie gefühlsvoll und ausdrucksstark er jeweils die Musik für uns spielte und sang. Es war einfach Wahnsinn!

Unterkunft San José:

Tica Linda Anexe, Av 10 / btw calle central &calle 1 no 41e, San Jose, (506) 221-31 20, charour@hotmail.com

Tortuguero ( 09. – 11. Januar 2006)

Tortuguero liegt an der karibischen Küste (im Norden) von Costa Rica. Dieser Ort ist nur per Boot oder Kleinflugzeug erreichbar. Die Bootsfahrt war fantastisch. Wir sahen Affen, wunderschöne Vögel, ja sogar 2 grosse Krokodile. Am Ort angekommen bezogen wir unser Zimmer bei „Cabinas Meriscar“. Diese Unterkunft ist echt zu empfehlen, der Besitzer (Ever) ist immer sehr fröhlich und freundlich, mit Palmen vor dem Zimmer und kurzem Marsch zum Meer. Tortuguero selber ist sehr klein und gemütlich. Es gibt keine (!!) Autos und so ist das Alltagsleben sehr gemächlich und ungestresst.

Am nächsten Morgen früh ging es um 6.00 auf eine Bootstour. Bonny führte uns mit einem Boot mit Elektromotor (weniger Lärm) am Fluss entlang und zeigte uns einige Tiere (Caymans, Vögel, rote Giftfrösche) und auch die wunderbaren Pflanzen. Die Tour dauerte 3 Stunden- eigentlich fast zu kurz. Zum zMittag wurden wir von Ever eingeladen- ein typisches Essen aus Costa Rica mit Reis und Gemüse. Am Nachmittag wurde von einer Palme direkt vor unserem Zimmer extra Kokos gepflückt von einem Jungen und dann von uns verzehrt. Herrlich. (DAve öffnete dann am nächsten Tag auch noch 3 dieser Nüsse, mit weniger Aufwand wie auch schon auf Gran Canaria. Aber das bleibe ein Insider…).

Schade, dass wir diesen Ort verlassen „müssen“. Es war einfach herrlich in Tortuguero und ein sehr spezieller Platz geworden für uns. Was wir hier erleben durften mit den Einheimischen können wir leider nicht mit Worten beschreiben. Es war sehr emotionsvoll und wir werden diese Zeit hier nie vergessen. Auch nicht zuletzt, weil wir wieder etwas sehr schönes lernen konnten. Wir konnten hier „Pura Vida“ richtig spüren. Danke Ever, danke Bewohner, danke Tortuguero!

Unterkunft Tortuguero:

Cabinas Meriscar, Ever Beltrain, (506) 709-82 02, eberthbel@hotmail.com


Puerto Viejo de Talamanca ( 12. – 14. Januar 2006)

Leider mussten wir auch Tortuguero einmal verlassen. Dieses Mal wählten wir die längere Strecke auf dem Wasser: 3 h im Kanal nach Mois. Eine wunderschöne Reise, auf welcher wir Krokodile, Caymans, Schildkröten und viele Vögel sahen. In Mois ging es direkt zum Bus nach Limòn und von da weiter nach Puerto Viejo, im Nordosten am pazifischen Ozean.


Hier wollten wir eigentlich nochmals tauchen gehen. Leider waren wir mit dem Preis (es gab nur einen Anbieter in diesem Städtchen…) nicht so einverstanden, resp. das Wetter „versprach“ ziemlich schlechte Sicht.

So machten wir uns einen Tag früher als geplant auf in den Nationalpark Cahuita. Mit dem Bus ging es direkt an den Eingang in Cahuita, wo wir uns dann auf den 9-10 km Trail machten. Es war genial. Der Nationalpark führt direkt am Meer entlang und wir konnten sehr viele Tiere sehen. Verschiedene Affen, Krabben, Waschbären, sehr viele Mücken und sogar eine sehr giftige gelbe Schlange konnten wir dank einem Hinweis von einem Einheimischen im Unterholz begutachten.

Costa Rica hat uns einerseits super gefallen von der Landschaft und Stränden her. Leider ist es halt wirklich schon ziemlich touristisch, was ziemlich hohe Preise mit sich bringt und „dank“ den teuren Gringo-Minibussen keine gute öffentlichen Busverbindungen (mehr??).

Tortuguero und den Nationalpark Cahuita haben unsere Meinung recht aufwerten können…

Tja, und am Tag der Abreise aus Costa Rica wurden wir schon wieder „ungewöhnlich heftig“ empfangen. Und hatten die ersten „Geldprobleme“… Dazu jedoch (schon bald) mehr…

Ganz liebe Grüsse aus El Valle (Panama)            

DAve und Chrigi

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